Die „Dorfsheriffs“ in den Vier- und Marschlanden leisten eine unverzichtbare Arbeit. Sie arbeiten und wohnen in der eigenen oder gemieteten Immobilie im Landgebiet und haben einen außerordentlich guten Draht zu den Menschen vor Ort.
Zumindest teilt diese Einschätzung auch die Hamburger Innenbehörde: „Die dezentrale polizeiliche Präsenz im Gebiet des Polizeikommissariats (PK) 43 in Form von Polizeiposten, die Präventionsarbeit durch erfahrene und kompetente Polizeibeamte und eine Polizei zum Anfassen sind nach wie vor ein bewährter Bestandteil der polizeilichen Infrastruktur in den Vier- und Marschlanden.“
Da schon länger die Befürchtung im Raum stand, dass diese Struktur der engen Verzahnung von Wohnen und Arbeit des Dorfsheriffs nicht einfach aufrechterhalten werden kann, gibt es seit 2018 den Auftrag an die Verwaltung, ein Konzept zu entwickeln, wie die Polizeiposten im Landgebiet zukünftig organisiert werden könnten. Die Zeit drängt da zwischen 2021 und 2025 fünf von insgesamt sechs Posten in den Vier- und Marschlanden in den Ruhestand gehen. Ziel des Konzepts sollte natürlich die Aufrechterhaltung der polizeilichen Orts- und Bürgernähe im Landgebiet sein. Noch 2019 stellte der Revierleiter des Polizeikommissariats 43 klar, dass keiner der Polizeiposten im Landgebiet zur Diskussion stehe, eine gewünschte Bürgernähe auf andere Weise nicht sinnvoll zu realisieren sei.
Dass der Senat diese Argumente und Zusicherungen nun ignorieren will, ist ein Alarmsignal. Für den rot-grünen Senat scheinen die Polizeiposten keinen Wert zu haben. Ab Juli soll deshalb der Polizeiposten in Fünfhausen/Warwisch nicht mehr aufrechterhalten werden. Damit wird der Anfang vom Ende der Polizeiposten in den Vier- und Marschlanden eingeleitet.
Hierzu erklären der Bergedorfer Bürgerschaftsabgeordnete und innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Gladiator, und die Bezirksabgeordneten für die Vier- und Marschlande, Bernd Capeletti und Jörg Froh:
„Die Polizeiposten in den Vier- und Marschlanden müssen erhalten bleiben. Ihre orts- und bürgernahe Arbeit ist unverzichtbar. Dass der Innensenator hier jetzt den Rotstift ansetzen und die „Dorfsheriffs“ abschaffen will, ist ein bedauerlicher Fehler, der einmal umgesetzt kaum noch Rückgängig gemacht werden kann. Hier einzusparen, führt zu spürbaren Folgen: Die Polizeiposten sind präsent, jeder Zeit ansprechbar und wirken damit in besonderem Maße präventiv. Deshalb ist die Polizei vor Ort alternativlos und wichtig. Schon einmal haben sich die Bergedorfer, Vereine, Verbände, die Politik und Polizei vor Ort gemeinsam für den Erhalt ihrer „Dorfsheriffs“ stark gemacht – mit Erfolg! Gemeinsam wurde nach zukunftsfähigen Lösungen gesucht. Das scheint den jetzigen Innensenator Grote aber nicht zu interessieren. Wir sind uns aber sicher, dass sich auch dieses Mal die Bergedorfer wieder mit aller Kraft für den Erhalt aller Polizeiposten einsetzen werden. Die Argumente dafür sind eindeutig und müssen der Innenbehörde offensichtlich nochmal ins Gedächtnis gerufen werden.“
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